Monitoring von Kleintieren in der Trinkwasser-Verteilung durch Hydrantenbeprobungen
Ein Monitoring der Besiedlung von Trinkwasser-Verteilungssystemen kann standardisiert über Hydranten erfolgen, je 1 m3 Wasservolumen werden bei einer Strömung von > 0,5 m sec-1 entnommen. Die Kleintiere werden hierbei schonend über ein NDHD (Niederdruck-Hochdurchsatz) Edelstahlfilter mit 100 µm Maschenweite abgetrennt und mikroskopisch analysiert.
Die Bewertung und Klassifizierung der Häufigkeit der Kleintiere erfolgt mit statistischen Methoden durch die Datenbank mit > 1000 Datensätzen aus Hydrantenuntersuchungen.
Durch das standardisierte Monitoring an Hydranten können ohne großen Aufwand orientierende Untersuchungen zur Besiedlung von Trinkwassernetzen durchgeführt werden. Die erstellte Datenbank ermöglicht es, Richt- und Grenzwerte für die verschiedenen Kleintiere im Rohrnetz zu definieren,
(1) ohne Befund bzw. vereinzeltes Vorkommen = Normalbesiedlung,
(2) tolerierbare Besiedlung (=Kontrollbereich) und
(3) Massenentwicklung (= Handlungsbedarf).
Das CO2 Spülverfahren
Mit dem entwickelten CO2-Spülverfahren gelingt es Wasserasseln und andere Organismen, die sich an der Rohrwandung festkrallen, aus dem Leitungsnetz auszutragen. Hierbei wird CO2-haltiges Wasser oder CO2 direkt in das Trinkwassernetz eingespeist, um die Tiere zu narkotisieren und dann mit dem CO2-Spülstrom auszuspülen.
Über ein nachgeschaltetes NDHD (Niederdruck-Hochdurchsatz) Filter werden die ausgespülten Organismen erfasst und analysiert. Wirkungsgrade für den Austrag von z. B. Wasserasseln von > 98 % werden erreicht.
Andere Rohrnetzablagerungen werden ebenfalls ausgetragen.
Dieses Spülverfahren wurde mit den Professor Adalbert Seifriz Preis (2013) und dem Zenit Innovationspreis (2015) ausgezeichnet.